Aus der Zeit gefallen

Popkultur & mehr

Jule wurde nach eigenen Angaben 1992 geboren. Kinder dieser Zeit wuchsen in einer Popkultur auf, die stark von Musikfernsehen, Jugendmagazinen und klaren Idolen geprägt war. Die BRAVO und selbst gebastelte Fanposter gehörte für viele fest zum Alltag, musikalisch dominierten Boybands und Girlgroups wie die Backstreet Boys, Take That oder die Spice Girls die Kinderzimmer und CD-Player.
Ein fester Bestandteil der Kindheit war auch die „Mini Playback Show“, in der Kinder ihre Stars imitierten und für einen kurzen Moment selbst ins Rampenlicht treten konnten. Die Sendung war mehr als Unterhaltung: Sie war Projektionsfläche für Träume von Ruhm, Bühne und Applaus – und für viele ein gemeinsames Fernseherlebnis am Samstagnachmittag. Sie prägte eine Generation, für die Popkultur noch greifbar, gemeinschaftlich und klar strukturiert war – lange bevor soziale Medien den Starkult individualisierten und beschleunigten.
So a Stückerl heile Welt
1992, in Jules Geburtsjahr, sang Stefanie Hertel "So a Stückerl heile Welt" und nur ein Jahr später hatte damit ein Mädchen aus Duisburg seinen großen Moment in der Mini Playback Show.
Jule muss ein bisschen in Stefanie Hertel verliebt gewesen sein, zumindest hat das tiefgründige Lied in ihrem Blog gleich drei Erwähnungen. Im gleichnamigen Blogpost 'So a Stückerl heile Welt' vom 15. April 2012 singt es ihr die 16-jährige Anja aus Dankbarkeit vor. In 'Schlümpfe und Massage' vom 23. Februar 2014 veräppeln Marie, Cathleen und Jule einen Sportfreund bei einem Saunaabend und tun so, als wären sie scharf auf ihn - was genau daran ein 'anderes Stückerl heile Welt' sein soll, bleibt ihr Geheimnis.
Und nachdem 'Aus dem Leben einer Stinkesocke' im April 2012 für die BOBs, einen Bloggerpreis, nominiert wurde, stellen sich ihre Mitstudent:innen vor Begeisterung bei Jules nächster Vorlesung im Halbkreis auf, haken sich gegenseitig unter, tanzen und singen: „So a Stückerl heile Welt hab‘ ich beim Himmel heut‘ bestellt“. Insgesamt etwa 150 Leute. In Hamburg. Es fragt sich schon, woher eigentlich allesamt von Jules Blog wussten (Stichwort: Stalker!) und obendrein noch von einem Preis, der außerhalb der Blogosphäre keine Rolle spielte? Und warum sie Jule ein bayrisches Lied vorsingen, das geschmeidige 20 Jahre alt ist?
Aber Jule hat es manchmal einfach mit älterem Liedgut: In einem Blogbeitrag von 2011 hängt sie sich beispielsweise an einem Lied von Truck Stop auf - „Der wilde Westen“. Dieses wurde im April 1980 veröffentlicht und war wochenlang der Renner in der ZDF Hitparade.
Wenn es denn so interessiert, lege ich hier mal wieder einen Striptease hin.
Im Januar 2014 verriet Jule ihren Followis, welche 66 CD-Alben in ihrem Regal stehen, und wer nun Stefanie Hertel erwartet, wird enttäuscht sein:
01 ABBA
02 Ace Of Base
03 Adele
04 A-Ha
05 Alanis Morissette
06 Amy MacDonald
07 Anastacia
08 Beatles, The
09 Belinda Carlisle
10 Beyoncé
11 Black Eyed Peas
12 Bon Jovi
13 Boney M
14 Bonnie Tyler
15 Bosse
16 Clueso
17 Cranberries, The
18 Crash Test Dummies
19 Cyndi Lauper
20 Die Ärzte
21 Dire Straits
22 Element Of Crime
23 Elton John
24 Evanescence
25 Fettes Brot
26 Genesis
27 Gisbert zu Knyphausen
28 Gossip
29 Heinz Rudolf Kunze
30 Herbert Grönemeyer
31 Ich + Ich
32 Jan Delay
33 Jennifer Rush
34 Joana Zimmer
35 Joe Cocker
36 Juliane Werding
37 Justin Timberlake
38 Klaus Lage
39 Laith Al-Deen
40 Lady GaGa
41 Linkin Park
42 Lotto King Karl
43 Madonna
44 Marit Larsen
45 Marius Müller-Westernhagen
46 Marteria
47 Michael Jackson
48 Mutabor
49 Peter Fox
50 Phil Collins
51 Pink
52 Pohlmann.
53 Rihanna
54 Rolf Zuckowski
55 Roxette
56 Sandra
57 Seeed
58 Silbermond
59 Simon & Garfunkel
60 Sixpence None The Richer
61 Söhne Mannheims
62 Timbaland
63 Tonbandgerät
64 Udo Lindenberg
65 Westernhagen
66 Wir sind Helden
- Jule, https://juliagothe.com/2014/01/16/mit-66-alben/
Und irgendwo stehen bei ihr auch noch David Hasselhoff, Andy Borg und Matthias Reim. Ja, das ist... nun... ein wenig überraschend. Wenn das mal nicht die Original-Playlist eines Menschen ist, der in den 70ern geboren ist, weiß ich auch nicht mehr 🙂 (Ich persönlich lache besonders über Juliane Werding - auf die stand nämlich auch unsere jugendliche Jasmin.)
Jule erinnert sich auch an Plattenspieler und deren Funktionsweise:
Diese schönen Verse sollten meine älteren Leserinnen und Leser vielleicht noch kennen. Jene, die in den frühen 1980er Jahren Kind waren und wussten, dass die Schlümpfe nicht deshalb so nach Helium klingen, weil jemand den Schallplattenspieler verkehrt eingestellt hat (45 rpm statt 33).
- Jule, 23. Februar 2014, https://juliagothe.com/2014/02/23/schluempfe-und-massage/
Das wissen die Boomer unter den Lesern bestimmt, aber woher weiß das Jule? Ende der 90er Jahre waren analoge Plattenspieler dank des Siegeszuges der CD schon längst aus den Wohnzimmern verschwunden.
Das Pflegekind Helena soll schließlich im Deutschunterricht alte deutsche Schlager erörtern:
„Im Wagen vor mir“ wurde 1977 veröffentlicht, „Amore Mio“ im Jahr 1978. Anfragen an diversen Schulen - u.a. einer inklusiven Schule in Hamburg - ergaben übrigens, dass Thematiken wie die Interpretation alter Schlager nicht Bestandteil des heutigen Unterrichts sind.
Familie Gothröschen
Nicht nur Jules Musikgeschmack ist etwas aus der Zeit gefallen. Man fragt sich an einigen Stellen, ob Familie Gothe ein paar Jahrzehnte geschlafen hat:
Ich erinnere mich noch an offizielle Anlässe während meiner Kindheit.
Auch noch an solche in Helenas Alter. Auch wenn wir nie Besuch vom Jugendamt bekamen. Ich musste vorher nochmal zum Friseur, Haare waschen und zusammenbinden, am liebsten flechten, Fingernägel schneiden, die besten Klamotten anziehen, am liebsten ein Kleid und polierte Schuhe, und dann: Schön artig sein! Es wirkt im Nachhinein für mich so, als wären meine Eltern nicht in der Lage gewesen, auf eventuelle Unpässlichkeiten angemessen zu reagieren. Vielleicht war es vor fünfzehn Jahren aber auch einfach eine ganz andere Zeit. Ich wundere mich gerade über mich selbst, diesen Satz zu verwenden.
- https://juliagothe.com/2019/04/30/gluecklich-und-zufrieden/
Dieses Szenario erinnert stark an die 70er/80er, in denen es noch eine ‚gute Stube‘ gab, aber selbst zu dieser Zeit wurde vermutlich kein Kind extra zum Friseur geschickt, weil hoher Besuch nahte. Auch andere Stories schreien förmlich nach dem vergangenen Jahrhundert:
Ich bin nie aufgeklärt worden. Warum das blutet, habe ich in büchern gelesen. Meine Binden und später Tampons hatte ich bei mir im Zimmer versteckt. Auch noch als ich 15 war. Wenn was daneben ging bei der Regel, hab ich die Unterhose selbst ausgewaschen oder weggeschmissen. Und so weiter.
- https://juliagothe.com/2009/02/26/zurueck-zu-den-eltern/
Das Thema ‚Nackt schlafen‘ kommt immer mal wieder auf. Bis in die 90er galt bei den meisten Familien die eiserne Regel: Wer ins Bett geht, muss dies in einem Pyjama oder in einem Nachthemd tun, alles andere ist unhygienisch. Irgendwann galt auch dieser Mythos als überholt und heute ist das Motto: Hauptsache, man fühlt sich wohl. Bei Familie Gothe herrschten noch strenge Sitten:
Ich bin von meinen Eltern eine sehr strenge Bettgarderobe gewöhnt. Einige mögen darüber lachen, aber mir wurde intensiv beigebracht, dass man im Bett ein Nachthemd oder einen Schlafanzug trägt. T-Shirt und Unterhose gehörte sich nicht, das ist Tagwäsche. Und nackt schlafen? Das gehörte sich auch nicht. Offiziell, weil man dann die Bettwäsche öfter waschen müsste. Inoffiziell kann sich jeder seine eigenen Gedanken machen.
Jule, 12. August 2009, https://juliagothe.com/2009/08/12/heisse-nacht-und-kuehler-morgen/
Man merkt schon: Es geht eigentlich nicht ums nackt schlafen, sondern um Masturbation. Es ist nicht verwunderlich, dass dies auch eines der 1. Anliegen ist, das Helena mit ihren 12 Jahren an ihre Pflegemutter Jule hat: Sie möchte unbedingt nackt schlafen.
Im Grunde scheint Jules gesamte Familie aus der Zeit gefallen. Opa Willi faselt bei seinem Besuch im Krankenhaus von seinen Erfahrungen aus dem Lazarett im Weltkrieg (wie alt ist der denn?), Oma und Tante nuscheln verschämt etwas von "Kamm", wenn es um Intimhygiene geht, obgleich die Marke Camelia in den 70er und 80er Jahren am populärsten war und die inkontinente Uroma wird einfach neben einem Fliegenfänger an der 'Stubenlampe' in einem Sessel geparkt und lässt laufen. Tjanun.
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Schall und Rauch
Rüdiger, der Martin fiedelt sich schon wieder einen!
Jule behauptet meistens, dass alle Personen, über die sie in ihrem Blog schreibt, ein Pseudonym haben - an anderen Stellen gibt es aber auch Aussagen, dass der- oder diejenige unbedingt mit dem echten Namen verewigt sein möchte. Letztendlich verhält es sich wie bei Go(e)thes Faust: „Name ist Schall und Rauch, umnebelnd Himmelsglut“ - konkrete Namen sind für das Göttliche unwichtig und flüchtig.
Zur Namensgebung der Blog-Personas sagt Jule selbst:
Frage 151. Du hast ja geschrieben, dass du allen Personen außer dir neue Namen gibst – haben die von dir gegebenen Namen irgendetwas mit den Namen der Realität zu tun?
In den meisten Fällen ist es so, dass ich diejenigen frage, wie sie als Jugendliche heißen wollten, wenn sie sich damals einen Namen hätten aussuchen können. Oft ist es ja so, dass man in der Pubertät mit seinem Namen nicht einverstanden ist. Ansonsten bitte ich sie, mir einen alternativen Namen zu nennen, mit dem sie sich anfreunden können, und wenn das auch nicht geht, nehme ich das Geburtsjahr und einen der 20 häufigsten Namen aus der Namensstatistik. Allerdings liegt seit 3 Jahren auf meinem Schreibtisch eine Liste, wer wer ist.
- Jule, https://juliagothe.com/2010/10/27/spielwiese-fuer-ferkel/
Dann schauen wir mal - welche Vornamen waren 1992 denn so angesagt?
Im Blog sind einige dieser Vornamen zu lesen, allerdings bevorzugt die, die auch schon früher 'in' waren. Alle anderen wie Jennifer, Franziska, Jessica, Jannik, Maximilian... Fehlanzeige. Manche wiederkehrende Charaktere haben auch einfach einen zeitlosen Namen wie Marie oder Sofie. Generell scheinen Namen aus den 70ern besonders beliebt zu sein.
So heisst Jules erster Freund Jan - ein Name, der 1975 in den Vornamens-Top-10 war, Jules Intimfeindin in der Schule heißt Sandra – der beliebteste Mädchenvorname 1975. Eine besonders tapfere Kommilitonin ist die behinderte Melanie. Der Vorname Melanie war in Deutschland besonders in den 1970er bis Ende der 1980er Jahren sehr verbreitet.
Jules Trainerinnen Nadine und Tatjana im Verein heißen rein zufällig wie zwei der Gründungsmitglieder des Bund Behinderter Blogger e.V. Der Vorname Nadine war in Deutschland insbesondere zwischen Mitte der 1970er- und Ende der 1980er-Jahre sehr beliebt, die Beliebtheit des Vornamens Tatjana in Deutschland war in den 1970er und 1980er Jahren am höchsten.
Eine erste Sportfreundin hat den Namen Yvonne. Der Vorname Yvonne war in Deutschland besonders in den 1960er bis 1980er Jahren beliebt.
Arne ist ein etwas seltsamer Trainer. In Deutschland ist der Name Arne besonders in den 1970er Jahren populär gewesen, insbesondere in Schleswig-Holstein.
Stefanie, die ‚Quotenbehinderte‘, war wohl als neue Jule-Freundin geplant, tauchte aber dann doch nur nur einige Male auf. Der Name Stefanie war in Deutschland besonders in den 1970er- und frühen 1980er-Jahren sehr beliebt. Seinen Höhepunkt erreichte er um 1974, als er mehrfach zu den Top-5 der Mädchennamen gehörte.
Jules Haus- und Hofjurist ist von 2009 bis 2014 ihr WG-Mitbewohner Frank. Der Vorname Frank war in den 1960er Jahren in Deutschland angesagt und zählte zu den häufigsten Vornamen für Jungen. Seit Mitte der 1980er Jahre wurde er jedoch weniger oft vergeben.
Im Dezember 2010 lernt Jule über ihren Verein den Amelo Markus kennen. Der Jungenname Markus kommt seit 1960 häufiger in Deutschland vor. In den 1970er Jahren stieg dieser Jungenname in die Spitzengruppe der beliebtesten Vornamen auf.
Das Muttersöhnchen Jörn, das in einigen Episoden vorkommt, trägt einen Vornamen, der 1971 am beliebtesten war.
Im Blogpost Kalte Dusche tauchen Marion, Katja und Sabine auf – alles sehr populäre Namen in den 70ern.
Bei einem Trainingscamp lernen wir Trainer Rüdiger und den 16jährigen Martin kennen. Der Vorname Rüdiger war in Deutschland vor allem in den 1950er- und 1960er-Jahren verbreitet, Martin erreichte in den 1970er- und frühen 1980er-Jahren Spitzenplätze in den deutschen Vornamenstatistiken.
Die Kommilitonin Regina belästigt Jule mit Psychokram. Der Vorname Regina war in Deutschland vor allem in den 1940er- bis 1960er-Jahren am beliebtesten. Ab den 70er-Jahren nahm die Verbreitung deutlich ab.
'Bärbel mit der Hautkrankheit' ist eine meiner liebsten Personas im Jule-Blog. Der Vorname Bärbel war in Deutschland besonders in den 1940er- und 1950er-Jahren populär und kommt im Blog gleich bei drei unterschiedlichen Bärbels vor.
Jules beste Freundin Marie bekommt außer den Eltern Susi und Otto einen Patenonkel namens Uwe. Der Vorname Uwe war in Deutschland besonders in den 1950er- bis 1960er-Jahren verbreitet. Maries Eltern hingegen erhielten erst 2019 plötzlich Vornamen und heißen in Jules Blog ab dann Susi und Otto – nach einem Sketch von Otto Waalkes aus den 70er Jahren („Susi Sorglos und ihr sprechender Föhn“).
Alles in allem scheint sich Jule hauptsächlich mit Menschen umgeben haben, die um die 15 bis 30 Jahre älter waren.
Erinnerungen
Nicht nur die Namensgebung verweist auf eine andere Ära. In verschiedenen Blogposts erinnert sich Jule an Ereignisse, die vor ihrem Unfall (2008) stattgefunden haben. So war ihr neuer Freund Philipp mit der Pampers-Thematik gut vertraut:
"Es gibt sogar Leute, die Windeln erotisch finden. In der Nähe von meiner Oma gab es vor Jahren mal eine Kneipe, in der haben sich erwachsene Leute getroffen und sich in Windeln und Babysachen an die Theke gesetzt und sich von der Wirtin den Popo versohlen lassen. Ist wirklich wahr!“ – „Ich weiß, darauf bin ich schon öfter mal aufmerksam gemacht worden. Das stand sogar groß in der Zeitung.“
- Jule, https://juliagothe.com/2015/02/25/verborgene-staerke/
Der erwähnte Zeitungsbericht ist von 2006 (Jule war damals gerade 14 Jahre alt). Schön, dass sich beide noch 9 (!) Jahre später an ein Lokal in Elmshorn erinnern können, in dem Erwachsene in Rollenspielen zurück in ihre früheste Kindheit gehen konnten und Lätzchen, Windeln oder Strampler trugen. Als Highlight konnte man sich mit Teppichklopfern den Po versohlen lassen.
2012 erinnerte sich Jule an die Paralympics 2008 bzw. ein Interview:
Zu der ersten Empfehlung bin ich gelangt, weil innerhalb der Rollstuhlsport-Szene mehrere Brüller gehandelt werden, die sich die Presse schon geleistet hat. Bei den Paralympics 2008 siegte ein Rennradfahrer und die beiden Sportkommentatoren im öffentlich-rechtlichen Fernsehen fragten sich gegenseitig: „Was für eine Behinderung hat der Junge?“ – „Das ist ein … ähm … hier steht nur was er ist … Der ist ein Zebra-Praktiker.“ – Gemeint war ein Zerebral-Paretiker, also jemand, der eine zerebrale Parese hat, das ist eine Lähmung durch eine Schädigung des Hirns. Der Journalist versuchte dann noch, das Phänomen der Streifenlähmung zu erklären, indem er die Optik eines Zebras bemühte. Andere Dinge zu erfahren, wäre zweifelsohne schöner gewesen, aber besser, man versucht, seine Behinderung über das Zebra zu erklären als seine Persönlichkeit.
- https://juliagothe.com/2012/04/03/gehen-und-stehen-vergessen/
Die Paralympics fanden vom 6. bis 17. September 2008 statt – als Jule im Koma lag.
Anderer Kosmos, andere Zeit
Wir erinnern uns an Proto-Jule 'Dunsti', die Kinderärztin im Rollstuhl auf Planet Liebe. Diese wäre heute fast 50 Jahre alt - und würde vom Alter her wesentlich besser zu Familie Gothe und den popkulturellen Anspielungen passen als Jule selbst. Wie kann man diesen Zeitsprung erklären?
Hat Dunsti am Ende einfach in der „Mini Playback Show“ mitgemacht, ging durch die Zauberkugel und kam als Jule wieder zurück auf die Bühne?
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Die Causa Jule Stinkesocke hatte nach der Ausstrahlung von WTF IS JULE?! weitreichende Folgen, denn:
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Das kann rechtlich schwierig sein, und wir haben derzeit enorme Ausgaben, die nicht sein müssten.
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