Die vierteilige ZDF-Doku WTF is Jule?! beleuchtet einen der aufsehenerregendsten Catfishing-Fälle Deutschlands: die Geschichte von Jule Stinkesocke aka Julia Gothe, einer vermeintlich querschnittsgelähmten Bloggerin, die über 15 Jahre hinweg eine große Online-Community aufbaute. Die Doku, moderiert von Maximilian Mundt, folgt der Spur dieses digitalen Schwindels und untersucht die Auswirkungen auf Betroffene sowie die gesellschaftlichen Implikationen.

WTF is Jule?! bietet einen tiefgreifenden Einblick in die Mechanismen von Online-Täuschungen und deren weitreichende Folgen. Die Doku zeigt eindrucksvoll, wie eine erfundene Identität das Vertrauen einer ganzen Community erschüttern kann und regt zur kritischen Reflexion über Authentizität und Verantwortung im digitalen Raum an.

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🎥 In der ZDF Mediathek bingen

Standbild WTF IS JULE?! - Punkti, Budi und Piri, die die Causa Jule Stinkesocke aufarbeiten

Twitter-Kollektiv, Bild: ZDF

Ich bin Punktlandung. Ich bin das Ende von Jule.
- @pudelskernspin, Thread

Wer ist das Twitter-Kollektiv?
Wir, das sind 5 Twitter-User:Innen, die sich nach dem Reveal im April 2023 als Gruppe zusammen gefunden haben und immer weiter in das Rabbit-Hole der Jule Stinkesocke eingetaucht sind, als uns klar wurde, dass dieser Catfish nicht harmlos ist.
Mehr Infos, Hintergründe und Fakten zu dem bisher größten und längsten Realfake in Deutschland bekommst du hier: Causa Jule Stinkesocke. Neben einem Fakten-Check gibt es auch Gedanken zu kontroversen Geschichten und seltsamen Träumen zu lesen und einen Deep Dive in das Juleversum.
Im Jahr 2024 bekamen wir die Möglichkeit, unsere Recherchen in der Doku WTF IS JULE?! (ZDF) zu veröffentlichen. Drei von uns entschieden sich dafür, sich öffentlich in der Doku zu äussern - und zwei davon zeigten auch ihr Gesicht und ihren Namen. Die Produktion bezeichnete uns intern als 'Twitter-Kollektiv'.
Über Twitter hatten wir Kontakt zu zwei Opfern von Jule bekommen, beides MmB. Zwei davon bewiesen großen Mut und erklärten sich bereit, in der Doku mitzuwirken. Auch einige Menschen, die 'Boris' persönlich kennen, sind dabei.

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"WTF is Jule?" ist definitiv sehenswert, erhellend und kurzweilig. Und vor allem ist es fantastisch, dass diese Doku-Reihe überhaupt existiert und ein reines "Internetthema" so einer breiteren Öffentlichkeit bekannt macht. Denn was im Netz passiert, bleibt eben nicht nur im Netz – es berührt die Menschen im echten Leben. Da geben junge Frauen in privaten Chats intime Details von sich preis, da fühlen sich Menschen unzulänglich, weil jemand anderem alles so viel leichter zu fallen scheint, da glauben manche, dass Diskriminierung nur aus ein paar dummen Sprüchen besteht. Es ist gut, hier einmal alle ganz realen Folgen der Entlarvung dieser so gar nicht realen Person aufzuzeigen.
Und eine spezielle Pointe hat das ZDF sich bis ganz zum Schluss aufgehoben – auch dafür lohnt das Gucken.

- STERN, Prädikat: sehenswert

Die Doku zeigt, wie junge Leute, vor allem aus besonders verletzlichen Gruppen wie Menschen mit Behinderungen, durch falsche Identitäten in den sozialen Medien manipuliert werden können. Besonders junge behinderte Frauen wurden Opfer, die dachten, sie würden mit einer ebenfalls jungen behinderten Frau chatten.
„Ich fühle mich benutzt, ich habe jemandem alles erzählt, was man über mich wissen kann. Das waren ganz intime Sachen, und wenn ich darüber nachdenke, wird mir schlecht“, sagt eines der Opfer, die in der Doku zu Wort kommen.
Der Schauspieler Maximilian Mundt, bekannt aus der Netflix-Serie „How to Sell Drugs Online (Fast)“, begleitet einen durch die Recherche nach der wahren Identität von Jule Stinkesocke.

- WEISSER RING Magazin, Medientipp

Host: Maximilian Mundt
Regie: Laura-Jasmin Leick
Drehbuch: Lorelei Holtmann, Pascal Schröder, Kai Steinmetz
Produktion: Flappers Film & VFX
Fachberatung Recherche: Piri Robinson

ZDF Mediathek
WTF IS JULE - Doku über Jule Stinkesocke
Bild: ZDF

Jule, eine junge Frau im Rollstuhl, bloggt erfolgreich über 15 Jahre ihres Lebens. Plötzlich der Vorwurf: Hinter Jule steckt ein älterer Mann. Maximilian Mundt begibt sich auf Spurensuche. Zu Beginn war Jule Stinkesocke 16 Jahre alt und ein ganz normales Mädchen: Sie ging zur Schule, hatte Hobbys, machte Sport – und war querschnittgelähmt. Ihr Blog wurde millionenfach geklickt. Dann der Schock: Jule Stinkesocke kann stehen und gehen. WTF? Was hat es damit auf sich? Und was war passiert? Ab 2009 schreibt Jule in einem Blog und auf Twitter von den Herausforderungen, aber auch von der Normalität ihres Lebens im Rollstuhl, humorvoll und offen wie keine andere.
Der Blog wird ausgezeichnet – und Jule wird so über fast 15 Jahre zu einem Vorbild für unzählige Menschen, mit und ohne Behinderung. Zugegeben, nur fast. Maximilian Mundt begibt sich auf Jules Spuren – der Start einer packenden Reise entlang der Grenze von Realität und Fiktion. Dabei trifft er unter anderem auf Piri Robinson, die mit einem Twitter-Kollektiv die Geschichte ins Rollen gebracht hat. (Text: ZDF)

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Die Ungereimtheiten verdichten sich, es wird immer deutlicher: Jules Erfolgsgeschichten stimmen nicht. Kein Einzelfall. Im Internet wimmelt es nur so von gefälschten Lebensgeschichten. Maximilian Mundt taucht ein in die düstere Welt der Catfishes und merkt: Das kann böse enden. Auch im Fall Jule geht es inzwischen nicht mehr nur um harmlose Onlinelügen. Hinter der jungen Bloggerin steckte jahrelang eine ganz andere Person. Ein Verdacht, der alles, was bisher bekannt war, in ein neues, unheimliches Licht rückt. Licht in dieses Dunkel bringen unter anderem Steffi Schlipper-Pottkämper vom Twitter-Kollektiv und der Sprachprofiler Dr. Drommel. (Text: ZDF)

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Der Catfish ist entlarvt – doch für einige kommt die Enthüllung zu spät. Sie haben der vermeintlichen Ärztin Jule schon längst intime Einblicke in ihr Leben gegeben. Sie haben Jule ihre Hoffnungen und Sorgen anvertraut. War es das, was Boris wollte? Maximilian Mundt will ergründen, wie weit die Folgen wirklich reichen – und wer die Geschädigten dieser ganzen Geschichte sind. Klar ist: Der Fall hat tiefe Spuren hinterlassen. Und das nicht nur im Internet. Maximilian Mundt trifft auf Betroffene wie Anja Marten. Denn auch wenn es Jule nie gegeben hat, eines war sie trotzdem: ein Sprachrohr der Menschen mit Behinderung. Wie viel Sichtbarkeit kann eine erfundene Person überhaupt schaffen? Und wo bleibt nach so einem Fake noch Raum für authentische Repräsentation? (Text: ZDF)

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Alle Fäden auf der Suche nach Jules wahrer Identität laufen bei einer Person zusammen: Boris, deutlich älter als Jule und Trainer in einem inklusiven Sportverein. Egal wo Jule war, Boris war nicht weit. Maximilian Mundt macht eine verrückte Entdeckung und auf einmal bekommen Jules vor Freizügigkeit strotzende Geschichten eine völlig andere Bedeutung. Eine Reihe dubioser, diesmal sehr realer Zwischenfälle kommt ans Licht. Damit wächst die Tragweite des Falls in der echten Welt. Im Mittelpunkt auch hier immer wieder: Boris. Was treibt diesen Menschen an? Und kann man ihm trauen? Kleiner Spoiler: Das „Juleversum“ ist viel größer als der Stinkesocke-Blog vermuten lässt. Zu Wort kommen unter anderen die von Jule Stinkesocke getäuschte Frenze Huth und Leonard Grobien als Teil der Community von Menschen mit Behinderung. (Text: ZDF)

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Pressespiegel

Update

Am 7.5.2025 wurde die Doku über Jule Stinkesocke, WTF IS JULE?!, für den Deutschen Entertainment Award nominiert - gemeinsam mit "Herbstresidenz mit Tim Mälzer und André Dietz", der für Netflix produzierten Reality-Doku "Kaulitz & Kaulitz" und "Magic Moves" mit den Ehrlich Brothers.

Der Vorsitzende des zehnköpfigen Gremiums sagt dazu:

"Unsere Branche ist im Umbruch. Spannende, aber auch fordernde Zeiten für uns ‚Unterhalter‘. Umso wichtiger ist es, dass wir Zusammenkommen und miteinander im Gespräch sind. Auftraggeber:innen, Produzent:innen und Künstler:innen. Wir freuen uns sehr auf den 4. Deutschen Entertainment Award. Die höchste Zahl an Einreichungen seit Bestehen des Awards zeigt: An Kreativität und Spaß am Entertainment mangelt es uns in Deutschland nicht. Ich drücke allen Nominierten die Daumen!"
- Rolf Hellgardt

Symbolbild Catfish: Eine erfundene Identität im Internet, die andere Menschen täuscht

Ein sogenannter Realfake oder Catfish wie Jule Stinkesocke, bei dem sich ein Mensch aus der Anonymität heraus über Jahre hinweg als falsche Identität – in diesem Fall als junge Ärztin im Rollstuhl und Role Model für MmB – ausgibt, obwohl augenscheinlich keine Liebesbeziehung oder finanzielle Absicht im Spiel ist, kann tiefgreifenden psychischen und sozialen Schaden anrichten. Das gilt nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die gesellschaftliche Wahrnehmung marginalisierter Gruppen. Der Schaden ist dabei nicht weniger ernst, nur subtiler und langfristiger - und damit ein zentraler Punkt von WTF IS JULE?!.

Der Jule-Fake hat ernst zu nehmende Folgen in der echten Welt hinterlassen, die einen sensiblen Umgang erfordern.
- Loreleï, Autorin von WTF IS JULE?!

Auch ohne romantische oder finanzielle Absicht ist ein solcher Betrug emotional manipulativ. Er kann zu:

  • Verlust von Vertrauen führen – sowohl in einzelne Personen als auch in soziale Netzwerke generell.
  • Identitätskrisen oder Selbstzweifel auslösen: "Wie konnte ich das nicht merken?", "Was war echt?"
  • Trauer oder Verlassenheitsgefühle führen, wenn sich die falsche Figur aus dem Leben der Betroffenen zurückzieht.
  • Scham auslösen, über Jahre getäuscht worden zu sein – was häufig das Schweigen und Verarbeiten erschwert.
  • Zerstörte Beziehungen: Viele Realfake-Fälle führen zu Spannungen in echten Freundeskreisen oder Online-Communities, weil einzelne Personen als „zu misstrauisch“ oder „zu vertrauensselig“ dargestellt werden.
  • Ausnutzung von Empathie: Der Realfake profitiert oft von der Fürsorge, Aufmerksamkeit oder Solidarität anderer – etwa durch Geschichten über Krankheit, Behinderung oder sozialen Druck. Diese emotionale Ausbeutung kann dazu führen, dass Menschen künftig weniger hilfsbereit oder solidarisch reagieren.

Ein Fake-Profil als Rollstuhlfahrerin oder Ärztin mit Behinderung kann folgende Schäden verursachen:

  • Stigmatisierung: Es wird Misstrauen gesät gegenüber echten Menschen mit Behinderung, die sich online äußern oder um Hilfe bitten.
  • Reputationsschaden für echte Aktivist*innen oder Betroffene, die aus ihrem Alltag berichten – ihre Authentizität wird infrage gestellt.
  • Verletzung des Respekts vor gelebten Realitäten: Eine Behinderung zu simulieren, um Anerkennung zu bekommen, ist eine Form von sogenanntem "Disability Drag" – vergleichbar mit kultureller Aneignung. Es instrumentalisiert ein reales Leiden für eigene Zwecke.

Ein solcher Realfake bewegt sich rechtlich in einer Grauzone: Ohne Betrug im Sinne des Strafgesetzes (z. B. Gelderschleichung) ist es schwer zu verfolgen – aber moralisch ist es Täuschung. In Deutschland könnten ggf. Urheber- und Persönlichkeitsrechtsverletzungen infrage kommen, vor allem wenn echte Fotos anderer Menschen verwendet werden.

Wir sind die Experten in der Causa Jule Stinkesocke und beantworten gerne Fragen zu unseren Recherchen oder zu Hintergründen. Just ask!





    © Alle Rechte liegen bei Piri Robinson.
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