
Abbas Ercan war 12 Jahre alt, als seine kleine Schwester Hilal verschwand. Die 10-Jährige aus Hamburg-Lurup wurde zuletzt am 27. Januar 1999 nach einem Besuch des Einkaufszentrums Elbgaupassagen gesehen. Sie hatte sich dort einen Kaugummi gekauft. Seitdem fehlt von Hilal jede Spur. Abbas hofft immer noch, Mitwisser oder sogar den Täter zu finden.

Ich habe es mir zur Lebensaufgabe gemacht, nach Hilal zu suchen.
- Abbas Ercan
Es ist Abbas, der dafür sorgt, dass seine Schwester nicht vergessen wird. Bereits seit 2021 fährt auf sein Betreiben hin ein Bus der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein, der an den Seiten und am Heck den Aufruf mit einem Foto des Mädchens zeigt. Darunter steht: „Zeugen bitte melden! Hilal, wir geben nie auf! Deine Familie“. Er ist regelmäßig in Lurup im Einsatz, wo die damals 10-Jährige zuletzt gesehen wurde.
Eine neue Kampagne
Abbas hat sich auch an True Fruits, einen Smoothie-Hersteller gewandt. Ab November 2025 werden auf Smoothie-Flaschen die Geschichten von Hilal Ercan und Scarlett Salice zu finden sein, welche beide seit Jahren vermisst werden. Mit der Reichweite der Flaschen wird auf neue und lösungsbringende Hinweise gehofft.
Ein Kind darf keine Erinnerung werden.

Was hast du mit meiner Schwester gemacht?
Sollten im Fall Hilal neue, zur Aufklärung beitragende Hinweise eingehen, stellt das Unternehmen 100.000 Euro in Aussicht – zusätzlich zu den 20.000 Euro Belohnung, die die Staatsanwaltschaft ausgelobt hat.
Hinweise bitte an die Staatsanwaltschaft Hamburg
oder direkt an ✉️ hinweise.hilal@gmail.com
Es gibt auch die Möglichkeit für einen anonymen Hinweis.
📖 Lesenswert
Gesucht: Hilal E.
Anke Rottmann
[Anzeige*] Anke Rottmann war jahrelang Polizeireporterin für Deutschlands größte Tageszeitung in Hamburg. Als Hilal Ercan verschwand, hat sie darüber berichtet. Zwei Jahre danach ist das Mädchen noch immer verschwunden. Warum? Was geschah in diesen zwei Jahren? Mit großer Akribie und Sachverstand hat die Journalistin diesen Fall zu ihrem Fall gemacht. Sie hatte als einzige Zugang zu allen Betroffenen.
Im Auftrag der Toten: Cold Cases – Ein Profiler ermittelt
Axel Petermann
[Anzeige*] Ein Mann wird wegen Mordes an seiner reichen Tante zu lebenslanger Haft verurteilt – doch die Ermittlungsunterlagen offenbaren haarsträubende Widersprüche. Der Tod einer lebensfrohen Frau wird als Selbstmord deklariert, obwohl belastende Indizien auf den gewalttätigen Ex-Freund hinweisen. Den Mord an zwei jungen Mädchen legt die Schweizer Polizei vorschnell zu den Akten, weil die nötigen Beweise fehlen.
Die Ermittler
In den letzten 26 Jahren ermittelten die Behörden in verschiedene Richtungen und gingen vielen Hinweisen nach. Es gab groß angelegte Polizeiaktionen, einen Tatverdächtigen, der zweimal gestand und seine Aussagen wieder zurückzog, Ermittlungsfehler, quälende Jahre des Wartens und immer wieder Suchen nach neuen Beweisen. Zwei Männern lag Hilal besonders am Herzen.
Reinhard Chedor
Ich hatte den Eltern versprochen, den Fall zu lösen und habe es leider nicht halten können.
- Reinhard Chedor
Reinhard Chedor fing mit 16 Jahren als Streifenpolizist in Hamburg an, leitete über 11 Jahre das Landeskriminalamt in Hamburg, zuvor das Rauschgiftdezernat, das Mobile Einsatzkommando (MEK) und den Bereich der organisierten Kriminalität. Er gilt als Ausnahme-Kriminalist und ging 2012 nach 44 Jahren in Pension.
Kriminaldirektor Reinhard Chedor leitete 1999 die BAO Morgenland. Er und seine 20 Ermittler ließen nichts unversucht, um Hilal zu finden - erfolglos. Er hat auch im Ruhestand die Hoffnung nicht verloren und sagt: „Ich weiß, dass die Ermittlungen sofort wieder aufgenommen werden, sobald sich neue Hinweise ergeben. Die Akte Hilal wird nicht geschlossen!“
Steven Baack

Steven Baack war 1999, als Hilal verschwand, gerade volljährig geworden. 2017 leitete er als Kriminalhauptkommissar die Ermittlungsgruppe "Cold Cases" der Hamburger Polizei. 2019 wurden ihm jedoch in einem anderen Fall unsaubere Ermittlungsmethoden vorgeworfen, so dass er die Cold-Case-Unit verließ. Nach internen Prüfungen wurde Baack entlastet, aber nie rehabilitiert.
Steven Baack war oft bei der Famile Ercan zu Besuch, informierte sie über den Ermittlungsstand. Ercans konnten ihn immer anrufen, wenn sie Fragen hatten oder verzweifelt waren. Er ist nach wie vor ein Hoffnungsträger - die Familie hat volles Vertrauen in ihn und wünscht sich ausdrücklich, dass er den Fall wieder übernimmt.
Abbas Ercan versucht bis dahin alles, was in seiner Macht steht, um zu erfahren, was mit Hilal passiert ist. Das Team von Imperial Crimes steht direkt mit ihm in Kontakt und unterstützt ihn, so weit es geht.

Zusätzlich zur Kampagne von True Fruits wird dieses Plakat die nächsten Wochen am Winterhuder Marktplatz zu sehen sein. Abbas Ercan sagt: „Wir hoffen, mit dieser Aktion die richtigen Menschen zu erreichen. Dieses Verbrechen darf nicht vergessen werden, die Gerechtigkeit muss am Ende siegen. Ich werde den Täter bis zu meinem letzten Herzschlag jagen.“
Mehr zu beiden Vermisstenfällen findest du bei True Fruits.
Wenn es Dir möglich ist, den Familien Geld zu spenden, kannst Du auch auf diese Weise helfen. Die Teams aus Anwälten und Freiwilligen, die sich für die Suche nach Hilal und Scarlett einsetzen, arbeiten ehrenamtlich und sind auf Spenden angewiesen, um die Ermittlungen zu finanzieren – zum Beispiel um Reisekosten zu stemmen oder Suchaktionen zu zahlen.
Hilal wäre heute 37 Jahre alt.
ℹ️ Linkbox: Pressespiegel
► Die Suche nach Hilal (sn - Das Magazin des HSV Supporters Club)
► Smoothies sollen bei Suche nach vermisster Hilal helfen (ZEIT)
ℹ️ Linkbox: Podcasts
► Verschwunden – über die Suche nach einem kleinen Mädchen (Spurensuche – der stern-Crime-Podcast)
© Alle Rechte liegen bei Piri Robinson.
Pressekontakt
Hat dir dieser Beitrag gefallen?
Wir engagieren uns für Kinder und Jugendliche. Missbrauch hat viele Gesichter und muss verfolgt werden.
Das kann rechtlich schwierig sein, und wir haben derzeit enorme Ausgaben, die nicht sein müssten.
Willst du mehr über unseren Kampf gegen Gewalt erfahren?


